Bugtracking beim Erstellen von Webseiten oder von Apps ist eine durchaus nervige Angelegenheit. 98% der Kunden haben einen Bugtracker noch nie verwendet, die restlichen 2% spammen ihn zu. Insofern gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten: a) man klärt das am Telefon und schreibt mit, oder b) Der Kunde schickt einem lustige Screenshots die in ein Word-Dokument eingebettet sind mit noch lustigeren Kommentaren. Ganz so einfach ist es aber leider nicht mehr, da man aufgrund der Respsonsiveness zumindest die Breite des Browsers wissen müsste.
In diese Bresche versucht der Bugtracker BugHerd zu springen. Neben vielen anderen Funktionen schafft es prinzipiell folgendes: via BugHerd wird ein Overlay auf die zu analysierende Webseite eingeblendet. Der Kunde surft dann über die Webseite und wenn er einen Fehler sieht klickt er im Overlay einen Button. Er setzt dann auf die betreffende Stelle einen Marker und gibt einen kurzen Kommentar ab. BugHerd erstellt aus dieser Info dann parallel einen Screenshot und legt auch sofort einen entsprechenden Task an. BugHerd enthält eine eigene ToDo-App die sich nach Kanban richtet. Der Webentwickler kann die ToDos dann direkt abarbeiten und dem Kunden Feedback geben. Im Prinzip (und sehr vereinfacht) kann man mit BugHerd gelbe Zettel auf eine Webseite kleben.
Automatisch versieht BugHerd die Tickets übrigens mit Informationen über OS, Browser und Breite des Browsers. Ferner integriert es sich in evtl. bereits bestehende Helpdesks / Versionierungssysteme (Basecamp, Jira, GitHub, Redmine, etc.) und ist alles in allem ein sehr feines Tool. Es funktioniert übrigens nur als SaaS in der Cloud was dann auch direkt zum Haken an der Sache führt.
Prinzipiell ist BugHerd kostenpflichtig und in allen Paketen lässt es eine unbegrenzte Anzahl von Projekten zu. Begrenzt ist es allerdings in der Anzahl der Nutzer (im kleinsten Paket 5), und im Speicherplatz (in kleinsten Paket 10GB). Beim Speicherplatz sehe ich keine große Probleme auf einen zukommen, bei den Nutzern eventuell schon. Man muss dem System allerdings zugute halten das es eine unbegrenzte Anzahl an Gästen zulässt – was das genau bedeutet habe ich nicht herausfinden können. Vermutlich handelt es sich hier um eine Rolle die lediglich Bugs Reporten kann, aber keinen Zugriff auf die ToDo-App hat.
Eventuell ist die App für den einen oder anderen von euch eine gute Alternative, denn am Ende des Tages muss man sich nicht nur fragen: wie viel Geld kostet es. Die viel interessantere Frage lautet: wie viel meiner Nerven schont es! ;)